Sunline meiden
20.10.08 11:00
neue märkte Supertrade
Weiding (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "neue märkte Supertrade" raten die Aktie von Sunline zu meiden.
Das Solarenergieunternehmen Sunline AG sei zum einen Fachgroßhändler für Sonnenstrom-Komplettanlagen, Solarmodule und Zubehör. Zum anderen plane, baue und übernehme das Unternehmen auch die Betriebsführung von Photovoltaik-Großkraftwerken und beschäftige rund 90 Mitarbeiter.
Das erste Halbjahr 2008 sei recht ordentlich verlaufen. Im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum habe sich der Umsatz auf 50 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Auslandsumsatz habe dabei weiter kontinuierlich ausgebaut werden können und 29,9 Mio. Euro betragen. Das EBITDA habe bei 1,1 Mio. Euro gelegen und habe damit um 84% verbessert werden können. Das EBIT habe sich von 0,4 auf 0,9 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Durch die intensiven Aktivitäten im Auslandssegment habe sich bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen eine weitere starke Ausweitung ergeben. So hätten sich diese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 150% auf 3,7 Mio. Euro erhöht. Dies sei im Wesentlichen auf höhere Vertriebs-, Akquisitions- und Reisekosten sowie gestiegene Rechts- und Beratungskosten zurückzuführen. In Höhe von 0,8 Mio. Euro seien Rückstellungen für drohende Verluste gebildet worden, die in Zusammenhang mit abgeschlossenen Pachtverträgen stünden.
Das Finanzergebnis habe sich um knapp 0,4 Mio. Euro auf -0,6 Mio. Euro verschlechtert, was unter anderem auf den hohen Vorfinanzierungsbedarf der Projekte zurückzuführen sei. Als wesentliche Risiken im Projektgeschäft habe der Vorstand die Einhaltung der Termine sowie die Finanzierung identifiziert. Die Finanzierung der Projekte erfolge dabei über erhaltene Anzahlungen und über Bankverbindlichkeiten im Rahmen der zur Verfügung stehenden Kreditlinien.
Im Mai habe Sunline von einem Finanzinvestor einen Rahmenauftrag zum Bau von Photovoltaik-Kraftwerken mit einem Auftragsvolumen in Höhe von circa 80 Mio. Euro erhalten. Die Anlagen sollten im Rahmen einer langfristig angelegten Zusammenarbeit in Spanien entstehen. Der spanische Markt sei wegen den günstigen Rahmenbedingungen inzwischen hart umkämpft. So habe erst vor wenigen Wochen der japanische Solarmodulhersteller Kyocera den Aufbau einer der weltweit größten Photovoltaikanlagen bekannt gegeben. Kyocera-Manager Tatsumi Maeda sehe sogar eine Blase im Solarmarkt und sei der Auffassung, dass wegen eines zu erwartenden Preisverfalls 80% aller Solarzellenhersteller scheitern würden.
Die Sunline AG plane im gesamten Geschäftsjahr 2008 ihren konsolidierten Umsatz in der Größe von 80% bis 100% von 50 Mio. Euro auf bis zu 100 Mio. Euro zu steigern und ihren Wachstumskurs stabil fortzusetzen. Aufträge über Solarkraftwerke in Spanien und Tschechien sowie die starke Nachfrage im Handelsgeschäft sollten diese Umsatzsteigerung sichern. Bislang hätten vier große Solarkraftwerke allein in Spanien gebaut werden können. Weitere Kraftwerke in Spanien und Tschechien seien in Planung und sollten in den Jahren 2009 und 2010 realisiert werden.
Die Wachstumschancen der Sunline AG seien enorm. Vor allem aber wegen des rasanten Wachstums sollten die Risiken nicht unbeachtet bleiben. So führe beispielsweise der Bau von Großanlagen im Ausland insbesondere für kleinere Anbieter wie der Sunline AG zu einem erheblichen Kostenrisiko. Ein weiteres Risiko liege in der Projektfinanzierung. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass 80% aller Solarzellenhersteller scheitern würden, so dürften nach Einschätzung der Experten vor allem Großkonzerne wie Kyocera überleben.
Die Experten von "neue märkte Supertrade" stufen daher ein Investment in die Aktie von Sunline mit einem ungünstigen Chancen-Risiko-Verhältnis ein und empfehlen das Papier zu meiden. (Ausgabe 13 vom 20.10.2008) (20.10.2008/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Das Solarenergieunternehmen Sunline AG sei zum einen Fachgroßhändler für Sonnenstrom-Komplettanlagen, Solarmodule und Zubehör. Zum anderen plane, baue und übernehme das Unternehmen auch die Betriebsführung von Photovoltaik-Großkraftwerken und beschäftige rund 90 Mitarbeiter.
Das erste Halbjahr 2008 sei recht ordentlich verlaufen. Im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum habe sich der Umsatz auf 50 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Auslandsumsatz habe dabei weiter kontinuierlich ausgebaut werden können und 29,9 Mio. Euro betragen. Das EBITDA habe bei 1,1 Mio. Euro gelegen und habe damit um 84% verbessert werden können. Das EBIT habe sich von 0,4 auf 0,9 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Durch die intensiven Aktivitäten im Auslandssegment habe sich bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen eine weitere starke Ausweitung ergeben. So hätten sich diese im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 150% auf 3,7 Mio. Euro erhöht. Dies sei im Wesentlichen auf höhere Vertriebs-, Akquisitions- und Reisekosten sowie gestiegene Rechts- und Beratungskosten zurückzuführen. In Höhe von 0,8 Mio. Euro seien Rückstellungen für drohende Verluste gebildet worden, die in Zusammenhang mit abgeschlossenen Pachtverträgen stünden.
Im Mai habe Sunline von einem Finanzinvestor einen Rahmenauftrag zum Bau von Photovoltaik-Kraftwerken mit einem Auftragsvolumen in Höhe von circa 80 Mio. Euro erhalten. Die Anlagen sollten im Rahmen einer langfristig angelegten Zusammenarbeit in Spanien entstehen. Der spanische Markt sei wegen den günstigen Rahmenbedingungen inzwischen hart umkämpft. So habe erst vor wenigen Wochen der japanische Solarmodulhersteller Kyocera den Aufbau einer der weltweit größten Photovoltaikanlagen bekannt gegeben. Kyocera-Manager Tatsumi Maeda sehe sogar eine Blase im Solarmarkt und sei der Auffassung, dass wegen eines zu erwartenden Preisverfalls 80% aller Solarzellenhersteller scheitern würden.
Die Sunline AG plane im gesamten Geschäftsjahr 2008 ihren konsolidierten Umsatz in der Größe von 80% bis 100% von 50 Mio. Euro auf bis zu 100 Mio. Euro zu steigern und ihren Wachstumskurs stabil fortzusetzen. Aufträge über Solarkraftwerke in Spanien und Tschechien sowie die starke Nachfrage im Handelsgeschäft sollten diese Umsatzsteigerung sichern. Bislang hätten vier große Solarkraftwerke allein in Spanien gebaut werden können. Weitere Kraftwerke in Spanien und Tschechien seien in Planung und sollten in den Jahren 2009 und 2010 realisiert werden.
Die Wachstumschancen der Sunline AG seien enorm. Vor allem aber wegen des rasanten Wachstums sollten die Risiken nicht unbeachtet bleiben. So führe beispielsweise der Bau von Großanlagen im Ausland insbesondere für kleinere Anbieter wie der Sunline AG zu einem erheblichen Kostenrisiko. Ein weiteres Risiko liege in der Projektfinanzierung. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass 80% aller Solarzellenhersteller scheitern würden, so dürften nach Einschätzung der Experten vor allem Großkonzerne wie Kyocera überleben.
Die Experten von "neue märkte Supertrade" stufen daher ein Investment in die Aktie von Sunline mit einem ungünstigen Chancen-Risiko-Verhältnis ein und empfehlen das Papier zu meiden. (Ausgabe 13 vom 20.10.2008) (20.10.2008/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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