Das grosse Fressen im Telco-Teich
eröffnet am: | 24.03.06 14:19 von: | lancerevo7 |
neuester Beitrag: | 24.03.06 14:19 von: | lancerevo7 |
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24.03.06 14:19
#1
lancerevo7
Das grosse Fressen im Telco-Teich
Für Cesare Alierta ist klar: «Es ist momentan billiger, Kunden zu kaufen, also sie aufzubauen», sagte der Chef der spanischen Telefónica Ende des vergangenen Jahres. Kurz zuvor sorgte er mit einem 23-Milliarden-Euro-Übernahmeangebot für den britischen Mobilfunkanbieter 02 für Aufsehen. Dies, nachdem er nur wenige Monate vorher bereits die Cesky Telecom geschluckt hatte.
Aliertas Übernahmeappetit ist beileibe keine Einzelfall. Die Übernahmen im Telcosektor überschlagen sich derzeit. Ein Grund des Übernahmefiebers liegt nicht zuletzt in der schlechten Börsenperformance des Sektors: Im vergangenen Jahr haben die grössten Telecomgesellschaften in Europa deutlich schlechter als der Gesamtmarkt abgeschnitten und sind damit günstig zu haben.
Der Übernahmereigen dürfte denn auch weitergehen. Wer nach potenziellen Übernahmekandidaten Ausschau hält, findet sie unter kleineren Unternehmen. Als mögliches Ziel gilt etwa das niederländische Unternehmen Royal KPN, nachdem im Februar der Grossaktionär Capital Group angekündigt hat, sein 25-Prozent-Paket verkaufen zu wollen. Auch der deutsche Telecomdienstleister Mobilcom, der die Verschmelzung mit seiner Internettochter Freenet anstrebt, gilt als Übernahmekandidat. Dem Vernehmen nach steht eine Fusion mit Debitel bevor.
Die Aufbruchstimmung erstaunt auf Grund der strukturellen Schwierigkeiten der Branche dann aber doch ein wenig. «Euphorie wäre angesichts des schwierigen Branchenumfelds in der Telecombranche sicher fehl am Platz», räumt auch Serge Rotzer, Telecomanalyst bei der ZKB, ein. «Doch ist nach den zahlreichen Gewinnwarnungen im Telecomsektor anlässlich der Berichterstattung zum dritten Quartal 2005 die Talsohle wohl erreicht und weitere Umsatz- und Gewinnwarnungen sind derzeit eher unwahrscheinlich», so Rotzer weiter.
Attraktiv ist der Sektor auch wegen der hohen Dividenden. Ein Extrembeispiel bildet in diesem Zusammenhang die Swisscom: Zusammen mit der vom Bund geforderten Sonderausschüttung beläuft sich die Ausschüttungsrendite im laufenden Jahr auf rund 13 Prozent.
Spezielle Aufmerksamkeit auch dem US-Markt. Die Marktdurchdringung beim Mobilfunk ist mit 59 Prozent deutlich niedriger als in Europa mit 82 Prozent und lässt somit noch Spielraum für Kundenwachstum übrig. Deshalb sind speziell mobilfunklastige US-Gesellschaften wie etwa Alltel derzeit ebenfalls interessant.
Swisscom
Mit einer Ausschüttungsrendite für 2006 von rund 13 Prozent beim aktuellen Kurs von 217.50 Franken ist Swisscom die dividendenstärkste Aktie im SMI. Im nächsten Jahr dürfte die Ausschüttungsrendite rund 11 Prozent betragen.
FastWeb
Das italienische Unternehmen ist mit 200 000 Kunden der erfolgreichste Anbieter von Internetfernsehen (IPTV) in Europa. FastWeb plant die Ausschüttung einer Sonderdividende von 300 Millionen Euro, was einer Rendite von 9 Prozent entspricht.
Royal KPN
Seit dem Verkauf der dänischen TDC ranken sich auch Übernahmegerüchte um die grösste niederländische Telefongesellschaft, die Koninklijke KPN. Neben Private-Equity-Gesellschaften wird auch Telefonica als potenzieller Käufer gehandelt.
Mobilcom
2002 noch knapp vor dem Konkurs, gilt Deutschlands zweitgrösster Wiederverkäufer von Mobilfunkangeboten heute als Fusionskandidat. Dem Vernehmen nach befinden sich die Übernahmegespräche mit dem Konkurrenten Debitel in vollem Gang.
Alltel
Der US-Mobilfunkmarkt bietet mit einer relativ geringen Sättigung überdurchschnittliches Wachstumspotenzial. Das sind gute Aussichten für die US-Gesellschaft Alltel, die 65 Prozent der Einnahmen im Mobilgeschäft tätigt.
Aliertas Übernahmeappetit ist beileibe keine Einzelfall. Die Übernahmen im Telcosektor überschlagen sich derzeit. Ein Grund des Übernahmefiebers liegt nicht zuletzt in der schlechten Börsenperformance des Sektors: Im vergangenen Jahr haben die grössten Telecomgesellschaften in Europa deutlich schlechter als der Gesamtmarkt abgeschnitten und sind damit günstig zu haben.
Der Übernahmereigen dürfte denn auch weitergehen. Wer nach potenziellen Übernahmekandidaten Ausschau hält, findet sie unter kleineren Unternehmen. Als mögliches Ziel gilt etwa das niederländische Unternehmen Royal KPN, nachdem im Februar der Grossaktionär Capital Group angekündigt hat, sein 25-Prozent-Paket verkaufen zu wollen. Auch der deutsche Telecomdienstleister Mobilcom, der die Verschmelzung mit seiner Internettochter Freenet anstrebt, gilt als Übernahmekandidat. Dem Vernehmen nach steht eine Fusion mit Debitel bevor.
Die Aufbruchstimmung erstaunt auf Grund der strukturellen Schwierigkeiten der Branche dann aber doch ein wenig. «Euphorie wäre angesichts des schwierigen Branchenumfelds in der Telecombranche sicher fehl am Platz», räumt auch Serge Rotzer, Telecomanalyst bei der ZKB, ein. «Doch ist nach den zahlreichen Gewinnwarnungen im Telecomsektor anlässlich der Berichterstattung zum dritten Quartal 2005 die Talsohle wohl erreicht und weitere Umsatz- und Gewinnwarnungen sind derzeit eher unwahrscheinlich», so Rotzer weiter.
Attraktiv ist der Sektor auch wegen der hohen Dividenden. Ein Extrembeispiel bildet in diesem Zusammenhang die Swisscom: Zusammen mit der vom Bund geforderten Sonderausschüttung beläuft sich die Ausschüttungsrendite im laufenden Jahr auf rund 13 Prozent.
Spezielle Aufmerksamkeit auch dem US-Markt. Die Marktdurchdringung beim Mobilfunk ist mit 59 Prozent deutlich niedriger als in Europa mit 82 Prozent und lässt somit noch Spielraum für Kundenwachstum übrig. Deshalb sind speziell mobilfunklastige US-Gesellschaften wie etwa Alltel derzeit ebenfalls interessant.
Swisscom
Mit einer Ausschüttungsrendite für 2006 von rund 13 Prozent beim aktuellen Kurs von 217.50 Franken ist Swisscom die dividendenstärkste Aktie im SMI. Im nächsten Jahr dürfte die Ausschüttungsrendite rund 11 Prozent betragen.
FastWeb
Das italienische Unternehmen ist mit 200 000 Kunden der erfolgreichste Anbieter von Internetfernsehen (IPTV) in Europa. FastWeb plant die Ausschüttung einer Sonderdividende von 300 Millionen Euro, was einer Rendite von 9 Prozent entspricht.
Royal KPN
Seit dem Verkauf der dänischen TDC ranken sich auch Übernahmegerüchte um die grösste niederländische Telefongesellschaft, die Koninklijke KPN. Neben Private-Equity-Gesellschaften wird auch Telefonica als potenzieller Käufer gehandelt.
Mobilcom
2002 noch knapp vor dem Konkurs, gilt Deutschlands zweitgrösster Wiederverkäufer von Mobilfunkangeboten heute als Fusionskandidat. Dem Vernehmen nach befinden sich die Übernahmegespräche mit dem Konkurrenten Debitel in vollem Gang.
Alltel
Der US-Mobilfunkmarkt bietet mit einer relativ geringen Sättigung überdurchschnittliches Wachstumspotenzial. Das sind gute Aussichten für die US-Gesellschaft Alltel, die 65 Prozent der Einnahmen im Mobilgeschäft tätigt.