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Do, 30. März 2023, 13:04 Uhr

adidas

WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0

adidas: Weiter auf Erfolgskurs? Aktienanalyse


08.04.19 09:10
BÖRSE am Sonntag

Bad Nauheim (www.aktiencheck.de) - adidas-Aktienanalyse von "BÖRSE am Sonntag":

Caroline Bingenheimer von der "BÖRSE am Sonntag" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die adidas-Aktie (ISIN: DE000A1EWWW0, WKN: A1EWWW, Ticker-Symbol: ADS, NASDAQ OTC-Symbol: ADDDF) unter die Lupe.

Für Pessimisten gehe die Erfolgsserie von adidas langsam zu Ende. Ein Problem: Der Konzern werde zurzeit von Produktionsengpässen ausgebremst. Die hohe Nachfrage im mittleren Preissegment könne nicht bedient werden. Daneben habe das Unternehmen in Europa vergangenes Jahr keinerlei Umsatzsteigerung verzeichnet.

Dennoch sei 2018 für den bayerischen Sportartikelhersteller das erfolgreichste Geschäftsjahr aller Zeiten gewesen. Mit 21,9 Milliarden Euro habe das Unternehmen einen Rekordumsatz erzielt und somit einen währungsbereinigten Zuwachs von acht Prozent verzeichnet. Die operative Marge habe sich von 9,8 auf 10,8 Prozent verbessert. Dies sei "der höchste Stand in der Geschichte unseres Unternehmens", habe CEO Kasper Rorsted betont. Der einstige Vorstandsvorsitzende der Firma Henkel habe zudem auf weitere positive Entwicklungen des Unternehmens aufmerksam gemacht: "Unser Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen stieg nominal sechsmal so schnell wie unser Umsatz und legte um 20 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Auch das ist ein neuer Rekord."

Der Boom des vergangenen Jahres gerate zurzeit jedoch ins Wanken. Grund dafür seien Produktionsengpässe. Die Nachfrage nach Sportkleidung im mittleren Preissegment sei vor allem in Nordamerika so hoch, dass sie zumindest in der ersten Jahreshälfte nicht sofort vollständig bedient werden könne, habe das Unternehmen eingeräumt. Aufgrund dessen solle der Umsatz in diesem Jahr währungsbereinigt zwischen fünf und acht Prozent zulegen und werde somit geringer ausfallen, als im vergangenen Jahr. Für den Gewinn werde ein Plus von zehn bis 14 Prozent erwartet. Für die erfolgsverwöhnten Herzogenauracher sei das ein Rückgang, für andere Unternehmen wäre dies ein positives Ergebnis.

Anleger hätten zunächst enttäuscht auf diese Neuigkeiten reagiert. Doch trotz punktueller Einbußen bewege sich die adidas Aktie seit Beginn des Jahres in einem Aufwärtstrend. Positiv würden die Anleger zudem auf das Erfolgsjahr 2018 zurückblicken. Infolgedessen solle die Dividende auf 3,35 Euro je Aktie steigen, eine Erhöhung von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Betrachte man die Bilanz im Hinblick auf die verschiedenen Marktsegmente, werde der scheinbar makellose Geschäftsbericht des vergangenen Jahres getrübt. In Europa habe der bayerische Sportartikelhersteller keinerlei Umsatzsteigerung verzeichnet. In Russland und den GUS habe sich der Umsatz währungsbereinigt um lediglich ein Prozent erhöht, in den Schwellenländer sei er sogar um drei Prozent gesunken. Hierfür sei der zusammengefasste Umsatz der Marken adidas und der, der Tochterfirma Reebok betrachtet worden. In Nordamerika, Asien-Pazifik und Südamerika sei der Umsatz hingegen um fünf bis 15 Prozent angestiegen.

Die adidas-Produkte seien zurzeit vor allem vom Gegensatz Tradition versus Innovation geprägt. Schuhe wie der "Continental 80" würden mit ihrem Retro-Look an Tennisschuhe aus den frühen Achtzigerjahren erinnern. Auch Trends aus einem Jahrzehnt später würden wieder aufgegriffen. Aktuelle Modelle wie "Falcon" und "Yung 1" seien von Laufschuhmodellen der 90er inspiriert worden. Im Gegensatz dazu werbe das Tochterunternehmen Reebok mit 3D-Druck. Einzelne Schuhkomponenten des "Liquid Floatride Run" würden aus einem, eigens für Reebok entwickelten, Flüssigmaterial im 3D-Drucker hergestellt.

Auch das Thema Umweltschutz nehme adidas inzwischen ernster. So seien vergangenes Jahr fünf Millionen Schuhe produziert worden, in denen Parley Ocean Plastic enthalten gewesen sei - ein Kunststoff aus "up-gecycelten" Plastikabfällen von Stränden und Küstenregionen. "Mit der Herstellung von einem Paar Parley Schuhen sorgen wir dafür, dass circa 11 Plastikflaschen nicht im Meer landen", so der Konzern.

Nichtsdestotrotz stehe das Unternehmen aus Herzogenaurach in ständiger Konkurrenz mit dem weltweit größten Sportartikelhersteller Nike. Zwar sei der Aktienkurs des US-Konzerns kürzlich aufgrund Strafzahlungen an die EU gesunken, dennoch könne sich das Unternehmen nach wie vor als Platzhirsch behaupten. So betrage die Marktkapitalisierung von Nike zurzeit 93 Milliarden Euro, adidas liege bei knapp 43 Milliarden Euro. Auch das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Amerikaner übertreffe mit 30 zum Geschäftsjahresende am 31. Mai 2018, das von adidas, welches am 31. Dezember 2018 bei knapp 22 gelegen habe.

Jürgen Kolb aus dem Analysehaus Kepler Cheuvreux betone jedoch, dass Nike im dritten Quartal auf dessen Heimatmarkt in den USA enttäuscht habe. Von der Schwäche des Konkurrenten könne adidas wiederum profitieren. Das Analysehaus setze für den bayerischen Sportartikelhersteller daher Ende März ein Kursziel von 222 Euro an. Die US-Investmentbank Morgan Stanley stufe adidas zum gleichen Zeitpunkt hingegen nur bei einem Kursziel von 180 Euro ein. "Die Ausgaben der Chinesen für Sportartikel und Luxusgüter entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf zwar stark, allerdings polarisieren dabei einzelne Marken sehr stark", so der Analyst Edouard Aubin.

Ferner wolle adidas sein aktuelles Aktienrückkaufprogramm weiterführen. "Wir haben die erste Tranche unseres mehrjährigen Aktienrückkaufprogramms abgeschlossen und 5,1 Millionen Aktien für insgesamt 1 Milliarde Euro zurückgekauft", so Kasper Rorsted. Im März 2018 habe das Unternehmen ein mehrjähriges Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von insgesamt bis zu drei Milliarden Euro und einer Laufzeit bis zum 11. Mai 2021 initiiert. Für das Jahr 2019 beabsichtige adidas eigene Aktien im Wert von 800 Millionen Euro zurückzukaufen. Im Zeitraum vom 18. März 2019 bis zum 22. März 2019 seien beispielsweise 65.988 Aktien erworben worden. Der Durchschnittspreis habe bei 210,0061 Euro gelegen.

Ob das Unternehmen an seinen Erfolg der letzten fünf Jahre anknüpfen könne, bleibe offen. adidas-Chef Kasper sei jedoch überzeugt: "2019 wird ein gutes Jahr für uns, Umsatz und Gewinn werden wachsen, und wir wollen Marktanteile gewinnen". Obwohl der Handelskonflikt zwischen den USA und China, sowie der anstehende Brexit, große Unsicherheiten für die Weltwirtschaft bergen, bleibe der 56-Jährige optimistisch: "Wenn sich uns Zölle in den Weg stellen, werden wir unsere Beschaffung und unser Geschäft neu organisieren." Dem Brexit blicke er zunehmend empört entgegen. Dies sei die dümmste ökonomische Entscheidung seit Langem, das Schlimmste, was hätte passieren können. (Ausgabe 14 vom 07.04.2019)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.

Börsenplätze adidas-Aktie:

Tradegate-Aktienkurs adidas-Aktie:
227,00 EUR -0,09% (08.04.2019, 09:00)

Xetra-Aktienkurs adidas-Aktie:
227,55 EUR (05.04.2019)

ISIN adidas-Aktie:
DE000A1EWWW0

WKN adidas-Aktie:
A1EWWW

Ticker-Symbol adidas-Aktie:
ADS

NASDAQ OTC Ticker-Symbol adidas-Aktie:
ADDDF

Kurzprofil adidas Group AG:

adidas (ISIN: DE000A1EWWW0, WKN: A1EWWW, Ticker-Symbol: ADS, NASDAQ OTC-Symbol: ADDDF) ist einer der weltweit führenden Anbieter in der Sportartikelindustrie mit den Kernmarken adidas und Reebok. Das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach beschäftigt knapp 57.000 Mitarbeiter weltweit und generierte im Jahr 2017 einen Umsatz von rund 21 Milliarden Euro. (08.04.2019/ac/a/d)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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