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Do, 30. März 2023, 7:09 Uhr

Vectron Systems AG

WKN: A0KEXC / ISIN: DE000A0KEXC7

Vectron Systems: Übernahme der acardo group AG verringert Abhängigkeit vom Kassengeschäft - Aktienanalyse


16.01.23 13:10
GBC AG

Augsburg (www.aktiencheck.de) - Vectron Systems-Aktienanalyse von der GBC AG:

Cosmin Filker, Aktienanalyst der GBC AG, rät in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie der Vectron Systems AG (ISIN: DE000A0KEXC7, WKN: A0KEXC, Ticker-Symbol: V3S) weiterhin zu kaufen.

Kurz vor Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 2022 habe die Vectron Systems AG (Vectron) den Erwerb der acardo group AG (acardo) bekannt gegeben. Bei der acardo handle es sich um einen Spezialisten für Couponing und anderen innovativen Verkaufsförderkonzepten, welcher den Branchenschwerpunkt auf den Lebensmittelhandel, Drogerien, Apotheken und Kino habe.

acardo habe in ihrer 20jährigen Unternehmenshistorie umfangreiche Kontakte im Lebensmitteleinzelhandel (Edeka, Kaufland, Drogiermarkt Müller etc.) aufgebaut. Diesen Kunden biete die Gesellschaft automatische Couponlösungen und -verrechnungen (Clearing), eine automatische warenkorbbasierte Ausspielung von Coupons auf den Kassenbon (Check-out-Couponing) sowie Coupons in Apps und auf Webseiten an. acardo verfüge beim Einzelhandel über mehr als 30.000 Akzeptanzstellen.

Auf Basis der umfangreichen Kontakte im Lebensmitteleinzelhandel würden den von acardo betreuten Konsumgüterhersteller (Coca-Cola, Nestlé, Unilever, Warner Bros., Beiersdorf, L'Oréal, Milupa, Krombacher, Fisherman’s Friend etc.) Verkaufsförderkampagnen angeboten. Im Rahmen ihres Digitalpaketes finde über die digitalen Apps (couponplatz, scondoo, EDEKA und Müller App) eine direkte und spezifische Kundenansprache statt. acardo fungiere dabei als Bindeglied zwischen Händler und Konsumgüterindustrie. Darüber hinaus biete die Gesellschaft Full-Service-Lösungen bei Gewinnspielen, Geld-zurück-Garantien, Sampling, Prämien oder Loyalty-Programmen an.

Mit der Einbindung der acardo-Produkte und Dienstleistungen werde das Produktspektrum der Vectron erheblich ausgeweitet und die Gesellschaft werde in ihrer neuen Form deutlich weniger vom volatilen Kassengeschäft abhängig sein. Gemäß Unternehmensangaben würden die Umsätze künftig aus den Bereichen Kassensysteme, digitale Dienstleistungen sowie aus den nun erworbenen Marketingdienstleistungen der acardo bestehen. Kassensysteme würden dabei eine zunehmend unwichtigere Rolle spielen, während die beiden letztgenannten Umsatzbereiche an Bedeutung gewinnen sollten. Gleichzeitig werde die Branchenabhängigkeit von der Gastronomie sichtbar verringert werden.

Die acardo-Akquisition werde auch das Zahlenbild der Vectron erheblich verändern. Gemäß Unternehmensmeldung erwarte das acardo-Management für das laufende Geschäftsjahr 2023 nach HBG-Rechnungslegung Umsatzerlöse in Höhe von 12,5 Mio. EUR und ein EBITDA in Höhe von rund 2,8 Mio. EUR. Gemäß zuletzt verfügbaren Daten im Bundesanzeiger habe acardo zum 31.12.2020 einen im Eigenkapital erfassten Gewinn in Höhe von 0,22 Mio. EUR (2019: 0,69 Mio. EUR) ausgewiesen.

Der mögliche Gesamtkaufpreis liege, je nach operativer Entwicklung der acardo, zwischen 14 Mio. EUR und 35 Mio. EUR. Auf dieser Basis liege der auf dem für 2023 erwarteten EBITDA bezogene Kaufpreismultiplikator in einer Bandbreite von 5,0 x und 12,5 x, was als attraktiv eingestuft werden könne.

Mit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2022 habe das Vectron-Management die Umsatz-Guidance auf 27 bis 30 Mio. EUR kommuniziert und gleichzeitig ein EBITDA nach Restrukturierungskosten in Höhe von -2,05 bis -0,45 Mio. EUR in Aussicht gestellt. Mit Meldung vom 14.11.2022 habe das Management, angesichts der unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung, weitere Kosteneinsparmaßnahmen bekannt gegeben. In diesem Zusammenhang seien keine konkreten Zahlen genannt worden, die Ergebnis-Guidance sei jedoch reduziert worden.

Analog zur Unternehmenserwartung habe Filker seine Stand-Alone-Schätzungen für das Geschäftsjahr 2022 deutlich reduziert und gleichzeitig auch für die folgenden Schätzperioden 2023 und 2024 nach unten angepasst. Er rechne für das bereits beendete Geschäftsjahr 2022 nunmehr mit Umsatzerlösen in Höhe von 26,80 Mio. EUR (bisher: 27,69 Mio. EUR) und mit einem EBITDA in Höhe von -3,08 Mio. EUR (bisher: -2,31 Mio. EUR). Das abgelaufene Geschäftsjahr dürfte daher noch stärker von den Restrukturierungsaufwendungen, die sich insbesondere aus Abfindungszahlungen für entlassene Mitarbeiter zusammensetzen würden, geprägt sein. Aus konservativen Gesichtspunkten heraus erwarte Filker auch für die kommenden Geschäftsjahre ein deutlich niedrigeres Geschäftsniveau. Für 2023 rechne er mit nun mit Umsätzen in Höhe von 26,46 Mio. EUR (bisher: 35,81 Mio. EUR) bzw. für 2024 in Höhe von 30,96 Mio. EUR (bisher: 46,93 Mio. EUR). Das EBITDA für 2023 schätze er auf -0,35 Mio. EUR (bisher: 3,86 Mio. EUR) und für 2024 auf 2,76 Mio. EUR (bisher: 7,35 Mio. EUR).

Die deutliche Prognoseanpassung des Analysten sollte aber zum Teil durch den Zugang der acardo ausgeglichen werden. Filker orientiere sich an der im Rahmen der Akquisitionsmeldung für 2023 kommunizierten Umsatzerwartung in Höhe von 12,5 Mio. EUR und EBITDA-Erwartung in Höhe von 2,8 Mio. EUR. Für 2024 unterstelle er ein Umsatzwachstum in Höhe von 10% auf 13,75 Mio. EUR und einen EBITDA-Anstieg in Höhe von 12,5% auf 3,15 Mio. EUR.

In Summe dürften aber die aus der Akquisition resultierenden Umsätze und Ergebnisse nicht die Stand-Alone-Prognoseanpassung ausgleichen. Das im Rahmen des DCF-Bewertungsmodells ermittelte Kursziel liege bei 9,20 EUR (bisher: 9,35 EUR). Die Kurszielminderung sei insbesondere eine Folge der reduzierten Prognosen der Vectron AG, die nun, trotz der Hinzunahme der Schätzungen der neu erworbenen acardo, unterhalb dem bisherigen Schätzniveau des Analysten liegen. Darüber hinaus habe die Anhebung des risikolosen Zinssatzes ebenfalls zu einer Kurszielminderung geführt. Den kaufpreisbedingten Liquiditätsabfluss habe Filker für das laufende Geschäftsjahr mit 10 Mio. EUR berücksichtigt und für 2026 habe er einen Earn-Out von 13,00 Mio. EUR angesetzt.

Cosmin Filker, Analyst der GBC AG, vergibt für die Vectron Systems-Aktie weiterhin das Rating "kaufen". (Analyse vom 13.01.2023)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.

Börsenplätze Vectron Systems-Aktie:

Tradegate-Aktienkurs Vectron Systems-Aktie:
4,57 EUR -1,72% (16.01.2023, 12:47)

Xetra-Aktienkurs Vectron Systems-Aktie:
4,51 EUR -4,85% (16.01.2023, 12:15)

ISIN Vectron Systems-Aktie:
DE000A0KEXC7

WKN Vectron Systems-Aktie:
A0KEXC

Ticker Symbol Vectron Systems-Aktie:
V3S

Kurzprofil Vectron Systems:

Mit mehr als 240.000 Installationen ist die börsengelistete Vectron Systems AG (ISIN: DE000A0KEXC7, WKN: A0KEXC, Ticker-Symbol: V3S) einer der größten europäischen Hersteller von Kassensystemen. Stabile Hardware kombiniert mit flexibler, zuverlässiger Software hat Vectron zum Marktführer für Kassenlösungen im deutschsprachigen Raum und in Benelux in den Branchen Gastronomie und Bäckerei gemacht. Mehrere Hundert Fachhandelspartner vertreiben die Produkte international. Digitale Cloud Services werden unter den Markennamen myVectron und bonVito angeboten. Das Spektrum reicht von Loyalty- und Paymentfunktionen bis hin zu Online-Reservierung und Online Reporting. Alle Dienste sind direkt mit dem Kassensystem verbunden. Weitere Informationen unter www.vectron.de. (16.01.2023/ac/a/nw)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Die diesem Artikel zugrundeliegende Finanzanalyse / Studie zu dieser Gesellschaft ist im Auftrag dieser Gesellschaft oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person oder Unternehmens erstellt worden.





 
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