Sixt: Mit Turbo auf der Überholspur - Aktienanalyse
01.04.19 09:10
BÖRSE am Sonntag
Bad Nauheim (www.aktiencheck.de) - Sixt: Mit Turbo auf der Überholspur - Aktienanalyse
Wim Weimer von der "BÖRSE am Sonntag" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Stammaktie des Autovermieters Sixt SE (ISIN: DE0007231326, WKN: 723132, Ticker-Symbol: SIX2) unter die Lupe.
Brexit, Handelsstreit, Konjunktursorgen - und natürlich die großen Probleme mit den Emissionswerten: Nein, viel Grund zum Optimismus biete die Automobilbranche dieser Tage wahrlich nicht. "Ich bin angesichts der vielen Herausforderungen wenig zuversichtlich, was nun folgt, sind die mageren Jahre", gebe sich Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automative Management (CAM) an der Fachhochschule Bergisch Gladbach gegenüber der Tageszeitung WELT, wenig hoffnungsfroh. "Der Abschwung ist im Gang", laute seine düstere Situationsanalyse. Da passe es eigentlich so gar nicht ins Bild, dass mit Sixt entgegen jedweder Expertenmeinung gerade ein Autovermieter diesen vermeintlichen Trend ad absurdum führe. Und dennoch - Überraschung hin oder her - der Münchner Familienkonzern stehe blendend da, sogar so gut wie noch nie zuvor in seiner 107 Jahre währenden Geschichte.
"Sixt war wirtschaftlich noch nie so stark wie heute. Das Jahr 2018 war das fünfte Rekordjahr in Folge", freue sich Erich Sixt. Der Vorstandsvorsitzende blicke voller Stolz auf eine Umsatzsteigerung um 12,6% auf 2,93 Milliarden Euro sowie auf ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 534,6 Millionen Euro zurück. Letzteres sei im Vergleich zu 2017 um bemerkenswerte 86,1% geklettert. Die Umsatzrendite habe bei 13% gelegen, während der Konzernüberschuss von 204,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 438,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt worden sei. Besonders positiv habe sich das Geschäft in Frankreich, Italien, Spanien und den USA gestaltet.
Aber auch im Heimatmarkt Deutschland seien die Erlöse der beiden Geschäftsbereiche Autovermietung und Leasing um 7% auf 1,62 Milliarden Euro gestiegen. Erich Sixt dazu: "Sixt wächst auf breiter Front, in allen Kundengruppen, vor allem im Ausland, aber weiterhin auch in Deutschland. Das stimmt uns zuversichtlich." Infolge dieser erfreulichen Ergebnisse solle die Dividende auf 2,15 Euro je Stammaktie (Vorjahr 1,95 Euro) und 2,17 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr 1,97 Euro, jeweils ohne Sonderdividende) angehoben werden.
Europaweit habe Sixt mit einem auf 16% angestiegenen Marktanteil den Konkurrenten Europcar bereits überholt, in Deutschland sei der Familienkonzern mit 35% Marktanteil ohnehin unangefochtener Branchenprimus. Aber damit nicht genug: Das für seine kreativen und aufsehenerregenden Werbekampagnen bekannte Unternehmen starte auch in den USA durch und sei dort mit 107 Stationen und knapp 400 Millionen Euro Umsatz bei einem Marktanteil von 1,25% bereits der viertgrößte Anbieter hinter Enterprise, Avis und Hertz.
Wenngleich der Abstand zu dem Führungstrio, das 70% des Marktes unter sich aufteile, zugegebenermaßen relativ groß sei, gebe sich Erich Sixt optimistisch, am Tron der großen US-Player wackeln zu können: "Hier tritt David gegen Goliath an, aber Sie wissen, wer gewonnen hat", so der angriffslustige Vorstandsvorsitzende. Sein Konzern habe sich das Ziel gesetzt, in fünf bis zehn Jahren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mehr umzusetzen als in ganz Europa. "Vielleicht geht es auch viel schneller", gebe sich Erich Sixt optimistisch.
Damit diese ambitionierten Ziele auch erreicht werden könnten, blicke Sixt über den Tellerrand und erfinde sich ein Stück weit neu - und zwar als moderner Mobilitätskonzern. Ende Februar sei eine auf Digitalisierung und künstlicher Intelligenz basierende Plattform namens "One" gestartet, bei der es sich um eine App fürs Smartphone handle, mit der das Unternehmen nicht nur seine Autos vermieten, sondern zudem auch Carsharing-Dienste sowie Taxifahrten vermitteln könne. Zunächst solle sich das Programm in Deutschland bewähren, ehe es mittelfristig international ausgerollt werden könnte.
"Mit dem heutigen Tag kommen wir als Marktführer in Deutschland unserer Vision eines globalen Anbieters individueller Mobilität ein großes Stück näher", so Erich Sixt bei der Vorstellung der neuen Mobilitätsplattform vor 1.800 Gästen, der zugleich an die Adressen von Daimler, BMW, Uber und Co. hinzufüge: "Liebe Mitbewerber, heute ist ein guter Tag für uns und ein schlechter Tag für Euch". Die App solle Sixt-Kunden die Möglichkeit geben, Fahrzeuge flexibel in kleinen wie in großen Städten für wenige Minuten bis zu 27 Tagen mieten zu können. Dabei könnten die Kunden Autos irgendwo auf der Straße per App anmieten und diese später entweder in derselben Stadt am Straßenrand oder an einer beliebigen Station in Deutschland wieder abgeben.
An BMW gerichtet, an das Sixt vergangenes Jahr seine Anteile an dem Carsharing-Dienst "DriveNow" verkauft habe, sage der Strategiechef Alexander Sixt: "Wir müssen keine Marke neu erfinden, wir sind Sixt." Eine klare Kampfansage an die Konkurrenz - es bahne sich eine orangene Revolution in der Automobilbranche an. (Analyse vom 29.03.2019)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze Sixt St.-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs Sixt St.-Aktie:
94,30 EUR +1,02% (01.04.2019, 08:50)
XETRA-Aktienkurs Sixt St.-Aktie:
93,05 EUR (29.03.2019)
ISIN Sixt St.-Aktie:
DE0007231326
WKN Sixt St.-Aktie:
723132
Ticker-Symbol Sixt St.-Aktie:
SIX2
Kurzprofil Sixt SE:
Die Sixt SE (ISIN: DE0007231326, WKN: 723132, Ticker-Symbol: SIX2) ist ein international führender Mobilitätsdienstleister mit den beiden Geschäftsbereichen Autovermietung und Leasing und einer weltweiten Präsenz in über 100 Ländern. In Deutschland ist Sixt der größte(r) Autovermieter und einer der führenden hersteller- und bankenunabhängigen Anbieter von Full-Service-Leasing- und Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen.
Damit weist Sixt ein einzigartiges Profil unter den börsennotierten deutschen Unternehmen auf. Hohe Servicequalität, konsequente Kundenorientierung, Innovationen im Bereich Mobilität und eine internationale Ausrichtung sind die Basis des Unternehmenserfolgs. Diese operativen Stärken werden flankiert durch hohe Profitabilität, eine starke Eigenkapitalausstattung und ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein. (01.04.2019/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Wim Weimer von der "BÖRSE am Sonntag" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Stammaktie des Autovermieters Sixt SE (ISIN: DE0007231326, WKN: 723132, Ticker-Symbol: SIX2) unter die Lupe.
Brexit, Handelsstreit, Konjunktursorgen - und natürlich die großen Probleme mit den Emissionswerten: Nein, viel Grund zum Optimismus biete die Automobilbranche dieser Tage wahrlich nicht. "Ich bin angesichts der vielen Herausforderungen wenig zuversichtlich, was nun folgt, sind die mageren Jahre", gebe sich Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automative Management (CAM) an der Fachhochschule Bergisch Gladbach gegenüber der Tageszeitung WELT, wenig hoffnungsfroh. "Der Abschwung ist im Gang", laute seine düstere Situationsanalyse. Da passe es eigentlich so gar nicht ins Bild, dass mit Sixt entgegen jedweder Expertenmeinung gerade ein Autovermieter diesen vermeintlichen Trend ad absurdum führe. Und dennoch - Überraschung hin oder her - der Münchner Familienkonzern stehe blendend da, sogar so gut wie noch nie zuvor in seiner 107 Jahre währenden Geschichte.
"Sixt war wirtschaftlich noch nie so stark wie heute. Das Jahr 2018 war das fünfte Rekordjahr in Folge", freue sich Erich Sixt. Der Vorstandsvorsitzende blicke voller Stolz auf eine Umsatzsteigerung um 12,6% auf 2,93 Milliarden Euro sowie auf ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 534,6 Millionen Euro zurück. Letzteres sei im Vergleich zu 2017 um bemerkenswerte 86,1% geklettert. Die Umsatzrendite habe bei 13% gelegen, während der Konzernüberschuss von 204,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 438,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt worden sei. Besonders positiv habe sich das Geschäft in Frankreich, Italien, Spanien und den USA gestaltet.
Aber auch im Heimatmarkt Deutschland seien die Erlöse der beiden Geschäftsbereiche Autovermietung und Leasing um 7% auf 1,62 Milliarden Euro gestiegen. Erich Sixt dazu: "Sixt wächst auf breiter Front, in allen Kundengruppen, vor allem im Ausland, aber weiterhin auch in Deutschland. Das stimmt uns zuversichtlich." Infolge dieser erfreulichen Ergebnisse solle die Dividende auf 2,15 Euro je Stammaktie (Vorjahr 1,95 Euro) und 2,17 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr 1,97 Euro, jeweils ohne Sonderdividende) angehoben werden.
Europaweit habe Sixt mit einem auf 16% angestiegenen Marktanteil den Konkurrenten Europcar bereits überholt, in Deutschland sei der Familienkonzern mit 35% Marktanteil ohnehin unangefochtener Branchenprimus. Aber damit nicht genug: Das für seine kreativen und aufsehenerregenden Werbekampagnen bekannte Unternehmen starte auch in den USA durch und sei dort mit 107 Stationen und knapp 400 Millionen Euro Umsatz bei einem Marktanteil von 1,25% bereits der viertgrößte Anbieter hinter Enterprise, Avis und Hertz.
Wenngleich der Abstand zu dem Führungstrio, das 70% des Marktes unter sich aufteile, zugegebenermaßen relativ groß sei, gebe sich Erich Sixt optimistisch, am Tron der großen US-Player wackeln zu können: "Hier tritt David gegen Goliath an, aber Sie wissen, wer gewonnen hat", so der angriffslustige Vorstandsvorsitzende. Sein Konzern habe sich das Ziel gesetzt, in fünf bis zehn Jahren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mehr umzusetzen als in ganz Europa. "Vielleicht geht es auch viel schneller", gebe sich Erich Sixt optimistisch.
Damit diese ambitionierten Ziele auch erreicht werden könnten, blicke Sixt über den Tellerrand und erfinde sich ein Stück weit neu - und zwar als moderner Mobilitätskonzern. Ende Februar sei eine auf Digitalisierung und künstlicher Intelligenz basierende Plattform namens "One" gestartet, bei der es sich um eine App fürs Smartphone handle, mit der das Unternehmen nicht nur seine Autos vermieten, sondern zudem auch Carsharing-Dienste sowie Taxifahrten vermitteln könne. Zunächst solle sich das Programm in Deutschland bewähren, ehe es mittelfristig international ausgerollt werden könnte.
"Mit dem heutigen Tag kommen wir als Marktführer in Deutschland unserer Vision eines globalen Anbieters individueller Mobilität ein großes Stück näher", so Erich Sixt bei der Vorstellung der neuen Mobilitätsplattform vor 1.800 Gästen, der zugleich an die Adressen von Daimler, BMW, Uber und Co. hinzufüge: "Liebe Mitbewerber, heute ist ein guter Tag für uns und ein schlechter Tag für Euch". Die App solle Sixt-Kunden die Möglichkeit geben, Fahrzeuge flexibel in kleinen wie in großen Städten für wenige Minuten bis zu 27 Tagen mieten zu können. Dabei könnten die Kunden Autos irgendwo auf der Straße per App anmieten und diese später entweder in derselben Stadt am Straßenrand oder an einer beliebigen Station in Deutschland wieder abgeben.
An BMW gerichtet, an das Sixt vergangenes Jahr seine Anteile an dem Carsharing-Dienst "DriveNow" verkauft habe, sage der Strategiechef Alexander Sixt: "Wir müssen keine Marke neu erfinden, wir sind Sixt." Eine klare Kampfansage an die Konkurrenz - es bahne sich eine orangene Revolution in der Automobilbranche an. (Analyse vom 29.03.2019)
Börsenplätze Sixt St.-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs Sixt St.-Aktie:
94,30 EUR +1,02% (01.04.2019, 08:50)
XETRA-Aktienkurs Sixt St.-Aktie:
93,05 EUR (29.03.2019)
ISIN Sixt St.-Aktie:
DE0007231326
WKN Sixt St.-Aktie:
723132
Ticker-Symbol Sixt St.-Aktie:
SIX2
Kurzprofil Sixt SE:
Die Sixt SE (ISIN: DE0007231326, WKN: 723132, Ticker-Symbol: SIX2) ist ein international führender Mobilitätsdienstleister mit den beiden Geschäftsbereichen Autovermietung und Leasing und einer weltweiten Präsenz in über 100 Ländern. In Deutschland ist Sixt der größte(r) Autovermieter und einer der führenden hersteller- und bankenunabhängigen Anbieter von Full-Service-Leasing- und Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen.
Damit weist Sixt ein einzigartiges Profil unter den börsennotierten deutschen Unternehmen auf. Hohe Servicequalität, konsequente Kundenorientierung, Innovationen im Bereich Mobilität und eine internationale Ausrichtung sind die Basis des Unternehmenserfolgs. Diese operativen Stärken werden flankiert durch hohe Profitabilität, eine starke Eigenkapitalausstattung und ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein. (01.04.2019/ac/a/nw)
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