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Sa, 10. Juni 2023, 17:04 Uhr

Latente Angst vor Bankenkrise bringt Börsen unter Druck


20.03.23 09:38
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - Die latente Angst vor einer Bankenkrise hat Europas Börsen am Freitag neuerlich unter Druck gesetzt, so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG.

Die Aktien der Sorgenkinder der Finanzbranche, die Schweizer Credit Suisse (ISIN: CH0012138530, WKN: 876800, Ticker-Symbol: CSX, SIX Swiss Exchange-Symbol: CSGN, NASDAQ OTC-Symbol: CSGKF) und die US-Regionalbank First Republic (ISIN: US33616C1009, WKN: A1C7VF, Ticker-Symbol: 81R, NYSE-Symbol: FRC), seien trotz der eingeleiteten Stützungsmaßnahmen erneut in die Knie gegangen und hätten den gesamten Sektor unter Druck gebracht.

Das sei auch am Gesamtmarkt spürbar gewesen: Der deutsche DAX sei allein am Freitag um 1,3% eingeknickt und habe damit auf Wochensicht 4,3% verloren, was für ihn die schwärzeste Börsenwoche seit Juni 2022 bedeute. Die Wochenverluste bei den Aktien von Deutsche Bank (ISIN: DE0005140008, WKN: 514000, Ticker-Symbol: DBK, NYSE-Symbol: DB) und Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001, WKN: CBK100, Ticker-Symbol: CBK, NASDAQ OTC-Symbol: CRZBF) hätten bei 12,5 bzw. 19,5% gelegn. Anderswo in Europa habe sich ein ähnliches Bild geboten.

Auch an den US-Börsen sei es nach der Vortagserholung am Freitag wieder bergab gegangen. Angesichts der anhaltenden Verunsicherung über den Zustand des Bankensektors habe der Dow Jones Industrials (ISIN: US2605661048, WKN: 969420) 1,19% tiefer geschlossen, womit er allerdings nur ein knappes Wochenminus verbucht habe. Der marktbreite S&P 500 (ISIN: US78378X1072, WKN: A0AET0) habe 1,10% verloren. Erneut besser habe sich der technologielastige NASDAQ 100 (ISIN: US6311011026, WKN: A0AE1X) mit einem Kursrückgang um 0,49% behauptet. Die Erwartung kleinerer Zinsschritte infolge der Bankensorgen habe gewissermaßen den Technologiesektor gestützt. Anleger würden hoffen, dass die größten Notenbanken im Kampf gegen die Inflation die Zinsen langsamer erhöhen würden, um den zuletzt angeschlagenen Geldhäusern nicht noch mehr zuzusetzen.

Wie verunsichert die Anleger trotz aller Maßnahmen zur Eindämmung der Krise der US-Regionalbanken bleiben würden, habe der neuerliche Kurssturz der First Republic Bank um fast ein Drittel gezeigt. Die Stabilisierung vom Donnerstag dank einer milliardenschweren Unterstützung durch die größten amerikanischen Geldhäuser habe sich damit als Strohfeuer erwiesen. Zudem habe mit SVB Financial (ISIN: US78486Q1013, WKN: A0ET46, Ticker-Symbol: SV4, NASDAQ-Symbol: SIVB) der Mutterkonzern der Silicon Valley Bank - Auslöser der aktuellen Krise - Gläubigerschutz nach dem "Chapter 11" des US-
Insolvenzrechts beantragt.

Finanzwerte seien somit auch in den USA vor dem Wochenende generell unter Druck gestanden: JPMorgan (ISIN: US46625H1005, WKN: 850628, Ticker-Symbol: CMC, NYSE-Symbol: JPM) und Goldman Sachs (ISIN: US38141G1040, WKN: 920332, Ticker-Symbol: GOS, NYSE-Symbol: GS) hätten mit Abschlägen von 3,8 bzw. 3,7% zu den größten Verlierern im Dow Jones gezählt. Auch Bank of America (ISIN: US0605051046, WKN: 858388, Ticker-Symbol: NCB, NYSE-Symbol: BAC), Wells Fargo (ISIN: US9497461015, WKN: 857949, Ticker-Symbol: NWT, NYSE-Symbol: WFC) und Citigroup (ISIN: US1729674242, WKN: A1H92V, Ticker-Symbol: TRVC, NYSE-Symbol: C) hätten deutliche Abschläge hinnehmen müssen.

Gespannt würden die Anleger warten, wie die US-Notenbank FED diese Woche auf die Krise reagieren werde. Die Euro-Währungshüter hätten sich jüngst nicht von ihrem Anti-Inflations-Kurs abbringen lassen und die Leitzinsen erneut deutlich erhöht. Im Mittelpunkt des Geschehens am heutigen Tage stehe aber natürlich die Reaktion der Märkte auf die nunmehr erfolgte Übernahme der Credit Suisse durch die UBS (ISIN: CH0244767585, WKN: A12DFH, Ticker-Symbol: 0UB, SIX Swiss Exchange-Symbol: UBSG).

Die Börsen in Asien würden sich heute Morgen jedenfalls nahezu ungeachtet der Credit Suisse-Rettung geschlossen im Minus zeigen. Insbesondere der Hongkonger Hang Seng Index (ISIN: HK0000004322, WKN: 145733), der ebenfalls einen der bedeutendsten Finanzplätze der Welt repräsentiere, verliere inzwischen mehr als3 %. Die Credit Suisse-Verunsicherung möge behoben sein; kurzfristig schienen die Anleger aber nicht gänzlich beruhigt zu sein, dass es nicht zu weiteren Fällen von Schwierigkeiten unter Finanzinstituten kommen könnte.

An den Rohstoffmärkten zeige sich Öl weiterhin belastet durch die gestiegene
Rezessionsangst infolge der Turbulenzen im Bankensektor. Ein Fass der Nordseesorte Brent koste nach dem Wochenende nur mehr USD 71,60. Gold präsentiere sich gegengleich fester und notiere heute Morgen bei rund USD 1.990 je Unze. Auch die Krypto-"Währungen" würden sich stark zeigen; der Bitcoin etwa mit einem Wert von USD 27.600. (20.03.2023/ac/a/m)




 
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