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Mercedes-Benz Group

WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000

Daimler schaltet auf Angriff - Aktienanalyse


08.04.19 09:30
BÖRSE am Sonntag

Bad Nauheim (www.aktiencheck.de) - Daimler-Aktienanalyse von "BÖRSE am Sonntag":

Wim Weimer von der "BÖRSE am Sonntag" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie des Autobauers Daimler AG (ISIN: DE0007100000, WKN: 710000, Ticker-Symbol: DAI, Nasdaq OTC-Symbol: DDAIF) unter die Lupe.

Voller Stolz habe Dieter Zetsche von einem "neuen Kapitel in der Geschichte" seines Unternehmens gesprochen, als der Daimler-Chef im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Kremlchef Wladimir Putin in der Nähe von Moskau Anfang April das erste Mercedes-Benz-Werk Russlands feierlich eröffnet habe. Der Stuttgarter Automobilhersteller schaffe durch seine über 250 Millionen Euro teure Produktionsstätte Arbeitsplätze für mehr als 1000 Beschäftigte, und sorge damit für Aufbruchsstimmung im wirtschaftlich gebeutelten größten Land der Welt.

Als "strategisches Investment" betrachte Daimler sein neues Werk, das sich durch modernste und innovative Industrie 4.0-Technologien auszeichne und die Herstellung von E-Klasse und SUV-Modellen ermögliche. Es solle den Wachstumsmarkt Russland, der vor dem Sinken des Ölpreises und der damit verbundenen Eintrübung der Wirtschaftslage als hoffnungsvoller Kandidat für den größten Absatzmarkt in Europa gegolten habe, stärken, und Daimlers Vormachtstellung als Nummer-1-Premiummarke im Riesenreich weiter ausbauen. 2018 hätten die Schwaben knapp 38.000 Fahrzeuge nach Russland verkauft, bereits in diesem Jahr erwarte man sich ein Plus.

Und genau diesen zusätzlichen Rückenwind bei den Verkaufszahlen der Automobile könne Daimler derzeit besonders gut gebrauchen, nachdem das Unternehmen vergangenes Jahr allen voran aufgrund der Schwäche bei der Pkw-Tochter Mercedes-Benz Cars erhebliche Gewinneinbrüche habe erleiden müssen. Um 22 Prozent sei das Ergebnis (vor Steuern und Zinsen) auf 11,1 Milliarden Euro gesunken. Der Markt habe einen geringeren Einbruch erwartet. Unterm Strich habe Daimler 7,6 Milliarden Euro verdient, was einem Rückgang von 3 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr entsprochen habe.

Wenngleich der Umsatz um 2 Prozent auf 167,3 Milliarden Euro geklettert sei, sei 2018 auch aufgrund der Diesel-Diskussion, des neuen Abgastestverfahrens WLTP sowie des weltweiten Handelsstreits kein einfaches Jahr für die Schwaben gewesen. "Für Daimler war 2018 ein Jahr mit starkem Gegenwind", konstatiere Zetsche. Umso mehr hoffe der scheidende Vorstandschef, dass die Zahlen fürs erste Quartal 2019, deren Veröffentlichung am 26. April ins Haus stünden, eine neuerliche Trendwende einleiten würden.

An der Börse habe diese bereits eingesetzt. Während das Daimler-Papier ziemlich genau ein Jahr lang von Januar 2018 bis Januar 2019 nur gefallen sei, habe es sich seither um gut ein Viertel verteuert und steuere das Etappenziel von 60 Euro an. Doch die Aktionäre würden sich nicht nur über ansteigenden Kursen, sondern auch über eine Dividende in Höhe von 3,25 Euro freuen, die im Anschluss an die Hauptversammlung am 22. Mai ausgeschüttet werde, und einer Rendite von 6,0 Prozent entspräche. Bei einem Gewinn je Aktie von 6,78 Euro sei das Papier zudem äußerst defensiv bewertet, das Eigenkapital beziffere sich bei einer Markkapitalisierung von 56 Milliarden Euro auf 66 Milliarden Euro und weise somit einen relativ hohen Wert auf.

Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler gehe davon aus, dass der derzeitige Aufwärtstrend anhalte und habe folglich das bereits erreichte Kursziel von 52 auf nun 63 Euro angehoben. Der Einsatz neuer Technologien und das Eingehen strategischer Partnerschaften würden den Analysten besonders optimistisch stimmen. Generell würden die Experten den Stuttgarter einiges zutrauen und so ergebe sich aus den 24 Analysebewertungen der vergangenen zwölf Monate ein Durchschnittskursziel von 59,41 Euro. Lediglich sechs Analysten würden zum Aktienverkauf raten.

Um auch in Zukunft durchzustarten und die hohen Erwartungen der Anteilseigner und Analysten zu erfüllen, investiere Daimler verstärkt in Elektromobilität. Der Bau einer Batteriefabrik im Stammwerk Untertürkheim stehe exemplarisch für diesen Weg. Zudem plane Daimler für seine Elektro-Baureihe ein weltweites Netz von neun Batteriefabriken für über eine Milliarde Euro zu errichten. Die erste davon sei bereits im sächsischen Kamenz in Betrieb. Neben dem E-Smart und dem vollelektrischen Stadtbus E-Citaro solle künftig besonders ein vollelektrisches SUV, das noch in diesem Jahr herausgebracht werden solle, für Furore sorgen und dem teilweise ökofeindlichen Image Daimlers entgegenwirken. Im Geländewagen-Format solle die EQC genannte Limousine über 300 PS sowie eine Reichweite von 400 Kilometern verfügen.

Doch nicht jeder bei Daimler scheine von der Elektro-Offensive des Konzerns überzeugt zu sein: "Die Batterie ist wahnsinnig wichtig für uns, aber man darf sich auch nicht nur auf ein Standbein verlassen", warne der Betriebtsratchef Michael Häberle und füge hinzu: "Ich weiß nicht, ob wir es uns leisten können, nur den Mainstream Batterie zu forcieren und wir uns dann unter Umständen in der Frage Wasserstoff abhängen lassen." Mit Bedenken aber kenne sich Daimler nur allzu gut aus. Schließlich sei der Konzern auch das politische und wirtschaftliche Wagnis mit Russland eingegangen. Zetsche habe hoffnungsfroh gesagt: "Mercedes-Benz glaub an Russland." Offenbar auch an den Elektromotor. Die spannende Frage werde sein, ob die Aktionäre (wieder) an Daimler glauben würden. (Ausgabe 14 vom 07.04.2019)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.

Börsenplätze Daimler-Aktie:

Tradegate-Aktienkurs Daimler-Aktie:
55,74 EUR +0,61% (08.04.2019, 09:12)

Xetra-Aktienkurs Daimler-Aktie:
56,01 EUR -0,37% (05.04.2019, 17:35)

ISIN Daimler-Aktie:
DE0007100000

WKN Daimler-Aktie:
710000

Eurex Optionskürzel Daimler-Aktienoption:
DAI

Ticker-Symbol Daimler-Aktie:
DAI

Nasdaq OTC Ticker-Symbol Daimler-Aktie:
DDAIF

Kurzprofil Daimler AG:

Die Daimler AG (ISIN: DE0007100000, WKN: 710000, Ticker-Symbol: DAI, Nasdaq OTC-Symbol: DDAIF) mit Sitz in Stuttgart ist ein deutscher Hersteller von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen Ihre bekannteste Marke ist Mercedes Benz. Die Daimler AG ist außerdem Anbieter von Finanzdienstleistungen und die erste global notierte Aktiengesellschaft.

Die Daimler AG ist eines der größten Automobilunternehmen der Welt. Mit den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services gehört die Daimler AG zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Daimler Financial Services bietet Finanzierung, Leasing, Flottenmanagement, Versicherungen und innovative Mobilitätsdienstleistungen an.

Die Firmengründer Gottlieb Daimler und Carl Benz haben mit der Erfindung des Automobils im Jahr 1886 Geschichte geschrieben. Als Pionier des Automobilbaus gestaltet die Daimler AG auch heute die Zukunft der Mobilität: Die Daimler AG setzt dabei auf innovative und grüne Technologien sowie auf sichere und hochwertige Fahrzeuge, die faszinieren und begeistern. Die Daimler AG investiert seit Jahren konsequent in die Entwicklung alternativer Antriebe mit dem Ziel, langfristig das emissionsfreie Fahren zu ermöglichen. Neben Hybridfahrzeugen bietet die Daimler AG dadurch die breiteste Palette an lokal emissionsfreien Elektrofahrzeugen mit Batterie und Brennstoffzelle. Denn die Daimler AG betrachtet es als Anspruch und Verpflichtung, ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden.

Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten auf fünf Kontinenten. Zum heutigen Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium- Automobilmarke der Welt, die Marken smart, Freightliner, Western Star, BharatBenz, Fuso, Setra und Thomas Built Busses. (08.04.2019/ac/a/d)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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