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So, 28. Mai 2023, 4:38 Uhr

US-Börsen Vorsicht geboten


14.09.01 16:40
DG Bank

Wegen der verheerenden Anschläge in den Vereinigten Staaten wurden die amerikanischen Börsen geschlossen, zum ersten Mal seit August 1945, als das Ende des Zweiten Weltkrieges gefeiert wurde, so die Analysten der DG Bank.

Aller Voraussicht nach würden sie erst am Montag wieder geöffnet, eine Rückkehr zur Normalität scheine aber auch dann schwer. Ebenso seien die politischen und ökonomischen Auswirkungen der Terrorkatastrophe derzeit noch nicht abzusehen, insbesondere würden sich die hoch volatilen Bewegungen an den internationalen Finanzmärkten als Reaktion auf die Ereignisse einer qualitativen Beurteilung entziehen.

Es könne aus heutiger Sicht aber durchaus davon ausgegangen werden, dass aus Sicherheitsüberlegungen verstärkt Kapitalumschichtungen in die Anleihenmärkte erfolgen würden, was die Aktienmärkte in den kommenden Wochen belasten könnte. Darüber hinaus würden die Ereignisse auch akute konjunkturelle Dimensionen erhalten. Einerseits könnte die Terrorwelle aus psychologischer Sicht einen negativen Einfluss auf das ohnehin labile US-Verbrauchervertrauen ausüben, andererseits würden kurzfristig höhere Ölpreisnotierungen drohen.

Letztere würden allerdings keinen Anlass zur Sorge geben, dass der Rohölpreis von den Produzentenländern als politisches Druckmittel eingesetzt werde, wie dies zur Zeiten der zurückliegenden Ölkrisen der Fall gewesen sei. Die OPEC habe bereits signalisiert, die Fördermengen bei Bedarf zu erhöhen, um den bereits spürbaren rezessiven Tendenzen in den wichtigsten Industriestaaten nicht noch weiteren Vorschub zu leisten.

Eine tiefgreifende Finanzkrise infolge der Terroranschläge befürchte man nicht. Dagegen spreche vor allem auch das Krisenmanagement der Federal Reserve, das dem Finanzsystem je nach Bedarf uneingeschränkt Liquidität zur Verfügung stellen werde. Die Analysten würden nicht glauben, dass die Wall Street oder der US-Dollar durch die Terroranschläge in ihren Leitfunktionen für die internationalen Kapitalmärkte nachhaltig beeinträchtigt würden. Die Situation an den US-Börsen sei derzeit aber nicht einschätzbar, weshalb Engagements zunächst zurückgestellt werden sollten.

Ökonomische Faktoren dürften frühestens auf Sicht der nächsten Wochen wieder die Haupteinflussgrößen für die Entwicklung der amerikanischen Aktienmärkte darstellen. Obwohl man auf mittlere Sicht von einer Erholung der US-Aktienmärkte von dem schweren Schock, den die Anschlagserie hinterlassen habe, ausgehe, erscheine kurzfristig eine erhöhte Vorsicht geboten.





 
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