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Silber

WKN: 965310 / ISIN: XC0009653103

USA Utah führt Gold und Silber als Zahlungsmittel ein


30.03.11 12:24
Geldanlage-Report

Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Der US-Bundesstaat Utah hat offiziell Gold und Silber als Zahlungsmittel wieder zugelassen, so die Experten vom "Geldanlage-Report".

Sobald der Gouverneur das Gesetz unterzeichnet habe, könnten die Bewohner im von Mormonen geprägten rechtskonservativen US-Staat ihre Steuern wieder mit Gold und Silber bezahlen.

Die Älteren würden da sofort an Währungsreform und die Weimarer Republik denken? Die rechtspopulistische Tea Party-Bewegung fordere in den USA bereits die komplette Abschaffung des US-Dollars.

Utah sei nicht der einzige Staat, der in diese Richtung tendiere. Insgesamt seien es neun Bundesstaaten, die dem Beispiel von Utah folgen möchten. Die Experten würden denken, es lohne sich, diese namentlich aufzuzählen, weil es die Tragweite der Entwicklung deutlicher mache: Montana, Missouri, Colorado, Idaho, Indiana, New Hampshire, South Carolina, Georgia und Washington.

Die Antwort darauf, hänge letztlich stark von der weiteren Energiepolitik der Bundesregierung ab - und die sei aktuell mit vielen Fragezeichen verbunden.

Dabei werde übrigens erst gar nicht versucht, die Hintergründe dieser Entwicklung zu verheimlichen: "Dieser Schritt ist unausweichlich, um sich gegen die fortschreitende Abwertung des US-Dollars abzusichern", heiße es in der Erklärung. Zahlreiche Ökonomen und Finanzanalysten hätten sich positiv zu dieser Entwicklung geäußert.

Folgerichtig spreche sich der Utah Sound Money Act, so der Name der Gesetzesvorlage, explizit für eine Ablehnung des bestehenden Papiergeldsystems aus. Befürchtet werde, dass durch die Maßnahmen des Quantitative Easings, die zu einer exzessiven Neuverschuldung in den USA infolge der Finanzkrise geführt hätten, der US-Dollar seine Stellung als weltweite Leitwährung verlieren könnte.

Während das Problem der steigenden Verschuldung kein Neues sei, sei bei der praktischen Umsetzung nun erstmals eine Grenze überschritten worden, die vorher Tabu gewesen sei. Bisher seien die zur Finanzierung der Schulden ausgegebenen Anleihen selbstverständlicherweise an externe Investoren verkauft worden. Vor allem China sei hier als großer Gläubiger aufgetreten.

Um mehr und schneller Geld drucken zu können, sei es im Zuge der Finanzkrise dann aber zu einer Art Inzucht gekommen: Die US-Notenbank (FED) sei zum größten Aufkäufer der eigenen Staatsanleihen geworden. Die USA "refinanziere" ihre Schulden damit quasi selbst. Das habe offenbar breiteren Teilen der amerikanischen Öffentlichkeit die Perversität des Systems bewusst gemacht, das in eine sich scheinbar unaufhaltsam nach oben schraubende Schuldenspirale münde.

Überlege man sich die weiteren Folgen dieser Entwicklung, sei man schnell wieder beim obigen Vergleich mit der Weimarer Republik. Auch wenn wissenschaftlich bisher kein direkter Zusammenhang zwischen Ausweitung der Geldmenge und Stärke der Inflation habe nachgewiesen werden können, so gehe doch die Mehrheit der Ökonomen von einer deutlich zunehmenden Geldentwertung in den kommenden Jahren aus. Gleichzeitig sinke das Vertrauen der Bevölkerung in die eigene Währung.

Das Fatale an dieser Entwicklung sei, dass sich beide Tendenzen gegenseitig verstärken könnten. Die Wiedereinführung von Gold und Silber als Zahlungsmittel rücke die Problematik erst so richtig ins Bewusstsein vieler Bürger. Utah wolle den amerikanischen Bürgern neue Wege in der Geldpolitik aufweisen.

Wobei der Weg in diesem Fall eher zurück in die Vergangenheit führe. Bis 1971 habe es nämlich in den USA den so genannten Goldstandard gegeben. Der US-Dollar sei dabei an den Wert des Goldes gebunden gewesen. Jeder US-Dollar sei quasi mit Gold als "echtem Wert" hinterlegt gewesen. US-Präsident Richard Nixon habe den Goldstandard dann abgeschafft, um die Devisenmärkte zu flexibilisieren. Sei das im Nachhinein betrachtet ein weiterer schwerer Fehler in der ohnehin wenig ruhmreichen Amtszeit (Pentagon Papers, Watergate, Vietnam-Krieg) des Republikaners gewesen?

In Utah sollten jedenfalls keine halben Sachen gemacht werden. Frappierend sei dabei die Tatsache, dass Gold und Silber im Vergleich zum Papiergeld quasi künstlich noch attraktiver gemacht werde. Gewinne aus Wertsteigerungen würden bei Gold- und Silbermünzen nicht der Kapitalertragssteuer unterliegen. Die Kaufkraft der Münzen werde nicht mehr nach ihrem Nennwert, sondern nach dem tatsächlichen Materialwert berechne. So würden Anreize für die Bürger geschaffen, zumindest einen Teil ihres Vermögens in Gold und Silber zu wechseln.

Wohin das führen werde, sei auch klar: Die Nachfrage nach Gold und Silber werde weiter steigen, der Bullenmarkt werde in eine neue Runde gehen.

Schon jetzt koste die Unze Gold soviel wie nie zuvor und auch Silber wäre längst auf einem neuen Allzeit-Hoch hätten die Gebrüder Hunt nicht 1980 in einer beispiellosen Aktion versucht, alle Silberbestände unter ihre Kontrolle zu bringen (Cornering) und damit den Preis kurzfristig bis auf 100 US-Dollar je Unze nach oben zu manipulieren.

Die Experten seien geneigt, noch einen Schritt weiter zu gehen. Auch wenn die Bundesstaaten inhaltlich mit ihrer Aussage Recht haben möchten, so sei das Signal an die Bevölkerung verheerend: "Wenn nicht einmal mehr der (Bundes-)staat an den US-Dollar glaubt, warum sollen es wir dann tun?" Diese Frage sei nahe liegend und es sei schwer darauf eine Antwort zu finden.

Betrachte man darüber hinaus die weiter schwelende EU-Schuldenkrise, könne man sich leicht eine Art von neuem Finanzkrisen-Szenario ausmalen, in dessen Rahmen Edelmetalle als sicherer Hafen angesteuert würden.

Vor kurzem hätten schließlich die Rating-Agenturen Fitch und Standard & Poor's die Bonität von Portugal stark abgewertet und massive Zweifel an der Zahlungsfähigkeit des Landes geäußert. Die Regierungskrise in Lissabon verschärfe die Situation noch zusätzlich.

Trotzdem würden die Experten in absehbarer Zeit nicht an eine neue Finanzkrise glauben. Der Devisen-Trader-Experte Dr. Detlef Rettinger habe im Interview zwei wichtige Punkte genannt, warum das aktuelle Finanzsystem noch einige Jahre gut funktionieren sollte:

Zum einen seien viele faule Kredite in den letzten Jahren aus dem System geschwemmt worden und zum anderen - noch wichtiger - gäbe es erst dann ein wirkliches Problem für das System, "wenn den großen Industrieländern wie den USA, Japan und Deutschland niemand auf der Welt mehr Geld leihen würde. Doch die großen Schwellenländer sind überwiegend gering verschuldet und sie legen ihr Vermögen zu einem nicht geringen Teil in Schuldenpapieren der Industrieländer an".

Das führe zwar letztlich zu einer gigantischen Vermögensumverteilung in Richtung Emerging Markts, das System an sich bleibe so aber - bis auf weiteres - funktionsfähig.

Im Prinzip laute das Fazit: "more of the same". Es gebe im Prinzip keinen anderen Ausweg, der Verschuldung Herr zu werden, als die Papierwährungen gegenüber "harten" Assets wie Edelmetallen weiter zu entwerten und damit auch die Verschuldung. Edelmetalle würden immer mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken, was zu einer Verstärkung der Nachfrage und zu einer Beschleunigung des Aufwärtstrends bei Gold und Silber führen dürfte. (30.03.2011/ac/a/m)





 
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