Südafrika-Investitionen werden immer attraktiver
07.11.07 15:31
ABN AMRO
Amsterdam (aktiencheck.de AG) - Anlagen in Südafrika werden immer attraktiver, berichten die Analysten von ABN AMRO.
Die Wirtschaft am Kap profitiere von der weltweit hohen Rohstoffnachfrage und vom Erwachen des Kontinents.
Afrika sei aus dem wirtschaftlichen Dornröschenschlaf erwacht. Vor allem der Rohstoffboom beschere dem Kontinent ein Wachstum wie seit Anfang der 70er Jahre nicht mehr. Auch die Zuflüsse an ausländischem Kapital hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Zudem habe es in vielen Ländern südlich der Sahara marktwirtschaftliche Reformen gegeben, die den ökonomischen Aufbruch begünstigen würden. Der IWF erwarte für Sub-Sahara-Afrika dieses Jahr ein Wachstum von 6,1 Prozent, das sich 2008 sogar auf 6,8 Prozent beschleunigen dürfte. Die Konjunkturabkühlung in den USA und Westeuropa werde sich den Experten des IWF zufolge kaum negativ auf Afrika auswirken, da die Rohstoffnachfrage aus den Emerging Markets Asiens, vor allem aus China und Indien, weiterhin hoch bleibe.
Südafrika sei seit langem wirtschaftlich und politisch das Vorzeigeland des Kontinents. Das Land dürfte vom Aufschwung seiner Nachbarländer profitieren. So habe beispielsweise die größte Bank Südafrikas, die Standard Bank, jüngst ihre Präsenz in Nigeria ausgebaut. Nigeria sei das bevölkerungsreichste Land Afrikas und dürfte dem IWF zufolge 2008 mit einer Rate von acht Prozent wachsen. Auch die Zuflüsse an ausländischem Kapital hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Vor allem China investiere in die Infrastruktur, in den Rohstoffsektor und in die Kreditwirtschaft. Ziel sei der Aufbau einer Infrastruktur, die die Rohstofflieferung von Afrika nach China erleichtere. Ein Beispiel dafür sei die Ankündigung der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), 20 Prozent der Aktien der Standard Bank zu kaufen.
Auch Südafrika zähle aufgrund seiner Ressourcen zu den Gewinnern des Asien-Booms. So würden rund 80 Prozent der weltweiten Platinproduktion vom Land am Kap stammen. Die südafrikanische Wirtschaft sei 2006 um fünf Prozent gewachsen. Für 2007 würden Ökonomen mit einem ähnlichen Wirtschaftswachstum rechnen. Es sei aber vor allem der private Verbrauch, der das Wachstum antreibe.
Im kommenden Jahr dürfte sich das Expansionstempo jedoch leicht abschwächen. Das liege in erster Linie an der restriktiven Geldpolitik, mit der die südafrikanische Notenbank (SARB) die hohe Inflation bekämpfe. Die SARB zeige sich dabei energischer, als von manchem Analysten erwartet. Im Oktober sei der Leitzins überraschend auf 10,50 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit vier Jahren angehoben worden. Obwohl dies 2007 bereits die dritte Zinsanhebung gewesen sei, habe der Vorsitzende der SARB Tito Mboweni zusätzliche Erhöhungen angekündigt, um den Preisdruck zu verringern. Die Inflationsrate liege mit aktuell 6,7 Prozent über dem Zielband von drei bis sechs Prozent. Inflationstreiber Nummer eins seien die steigenden Löhne.
Die energische Geldpolitik habe dem Rand Auftrieb gegeben. USD/ZAR (Südafrikanischer Rand) sei auf den tiefsten Stand seit Mai 2006 gefallen. Eine Aufwertung des Rands sei von der Notenbank durchaus gewünscht, da dies den Inflationsdruck im Inland verringere. Die Standard Bank in Johannesburg rechne bis Mitte Januar mit einem weiteren Kursrückgang des Wechselkurs USD/ZAR bis auf 6,50 ZAR. Wie sich dies auf den Wechselkurs EUR/ZAR auswirken werde, hänge vor allem davon ab, ob sich die allgemeine Dollarschwäche fortsetze.
Im Dezember erfolge auf dem Parteitag des ANC eine wichtige politische Weichenstellung. Wer dort zum Parteivorsitzenden nominiert werde, habe gute Chancen auch Präsident des Landes zu werden. Der ANC habe etwa zwei Drittel der Wähler hinter sich. Der bisherige Präsident Mbeki dürfe nach der Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit antreten. Eine Änderung der marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftspolitik sei jedoch auch unter einem neuen Präsidenten kaum zu befürchten.
Der FTSE/JSE TOP 40 Index befinde sich charttechnisch weiter im Aufwärtstrend. Die zwei nach Marktwert größten Konzerne im FTSE/JSE TOP 40 Index seien mit einem Gewicht von jeweils rund 15 Prozent Anglo American und BHP Billiton. Rohstoffwerte hätten ein Gewicht von 45 Prozent. Es würden Banken mit einem Anteil von rund zehn Prozent sowie Konsumgüter und Nahrungsmittel folgen, auf die jeweils etwas mehr als sieben Prozent am Index entfallen würden. Die vierzig größten Aktien würden ein 2007er KGV von rund 13,8 aufweisen. Im Konsens würden Analysten ein Gewinnwachstum von rund 15 Prozent im kommenden Jahr erwarten. (07.11.2007/ac/a/m)
Die Wirtschaft am Kap profitiere von der weltweit hohen Rohstoffnachfrage und vom Erwachen des Kontinents.
Afrika sei aus dem wirtschaftlichen Dornröschenschlaf erwacht. Vor allem der Rohstoffboom beschere dem Kontinent ein Wachstum wie seit Anfang der 70er Jahre nicht mehr. Auch die Zuflüsse an ausländischem Kapital hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Zudem habe es in vielen Ländern südlich der Sahara marktwirtschaftliche Reformen gegeben, die den ökonomischen Aufbruch begünstigen würden. Der IWF erwarte für Sub-Sahara-Afrika dieses Jahr ein Wachstum von 6,1 Prozent, das sich 2008 sogar auf 6,8 Prozent beschleunigen dürfte. Die Konjunkturabkühlung in den USA und Westeuropa werde sich den Experten des IWF zufolge kaum negativ auf Afrika auswirken, da die Rohstoffnachfrage aus den Emerging Markets Asiens, vor allem aus China und Indien, weiterhin hoch bleibe.
Südafrika sei seit langem wirtschaftlich und politisch das Vorzeigeland des Kontinents. Das Land dürfte vom Aufschwung seiner Nachbarländer profitieren. So habe beispielsweise die größte Bank Südafrikas, die Standard Bank, jüngst ihre Präsenz in Nigeria ausgebaut. Nigeria sei das bevölkerungsreichste Land Afrikas und dürfte dem IWF zufolge 2008 mit einer Rate von acht Prozent wachsen. Auch die Zuflüsse an ausländischem Kapital hätten in den letzten Jahren stark zugenommen. Vor allem China investiere in die Infrastruktur, in den Rohstoffsektor und in die Kreditwirtschaft. Ziel sei der Aufbau einer Infrastruktur, die die Rohstofflieferung von Afrika nach China erleichtere. Ein Beispiel dafür sei die Ankündigung der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), 20 Prozent der Aktien der Standard Bank zu kaufen.
Im kommenden Jahr dürfte sich das Expansionstempo jedoch leicht abschwächen. Das liege in erster Linie an der restriktiven Geldpolitik, mit der die südafrikanische Notenbank (SARB) die hohe Inflation bekämpfe. Die SARB zeige sich dabei energischer, als von manchem Analysten erwartet. Im Oktober sei der Leitzins überraschend auf 10,50 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit vier Jahren angehoben worden. Obwohl dies 2007 bereits die dritte Zinsanhebung gewesen sei, habe der Vorsitzende der SARB Tito Mboweni zusätzliche Erhöhungen angekündigt, um den Preisdruck zu verringern. Die Inflationsrate liege mit aktuell 6,7 Prozent über dem Zielband von drei bis sechs Prozent. Inflationstreiber Nummer eins seien die steigenden Löhne.
Die energische Geldpolitik habe dem Rand Auftrieb gegeben. USD/ZAR (Südafrikanischer Rand) sei auf den tiefsten Stand seit Mai 2006 gefallen. Eine Aufwertung des Rands sei von der Notenbank durchaus gewünscht, da dies den Inflationsdruck im Inland verringere. Die Standard Bank in Johannesburg rechne bis Mitte Januar mit einem weiteren Kursrückgang des Wechselkurs USD/ZAR bis auf 6,50 ZAR. Wie sich dies auf den Wechselkurs EUR/ZAR auswirken werde, hänge vor allem davon ab, ob sich die allgemeine Dollarschwäche fortsetze.
Im Dezember erfolge auf dem Parteitag des ANC eine wichtige politische Weichenstellung. Wer dort zum Parteivorsitzenden nominiert werde, habe gute Chancen auch Präsident des Landes zu werden. Der ANC habe etwa zwei Drittel der Wähler hinter sich. Der bisherige Präsident Mbeki dürfe nach der Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit antreten. Eine Änderung der marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftspolitik sei jedoch auch unter einem neuen Präsidenten kaum zu befürchten.
Der FTSE/JSE TOP 40 Index befinde sich charttechnisch weiter im Aufwärtstrend. Die zwei nach Marktwert größten Konzerne im FTSE/JSE TOP 40 Index seien mit einem Gewicht von jeweils rund 15 Prozent Anglo American und BHP Billiton. Rohstoffwerte hätten ein Gewicht von 45 Prozent. Es würden Banken mit einem Anteil von rund zehn Prozent sowie Konsumgüter und Nahrungsmittel folgen, auf die jeweils etwas mehr als sieben Prozent am Index entfallen würden. Die vierzig größten Aktien würden ein 2007er KGV von rund 13,8 aufweisen. Im Konsens würden Analysten ein Gewinnwachstum von rund 15 Prozent im kommenden Jahr erwarten. (07.11.2007/ac/a/m)
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