Q-Cells für eher konservative Anleger nicht geeignet
23.04.10 10:03
SdK AktionärsNews
München (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "SdK AktionärsNews" halten die Aktie von Q-Cells (ISIN DE0005558662 / WKN 555866) für eher konservative Anleger für nicht geeignet.
2009 sei zu einem absoluten Horrorjahr geworden: Wie alle heimischen Solarzellenhersteller habe Q-Cells mit hohen Überkapazitäten und dem zunehmendem Wettbewerbsdruck, vor allem seitens der asiatischen Konkurrenten, der zu einem drastischen Verfall der Absatzpreise und somit der Margen geführt habe, zu kämpfen gehabt. Dazugekommen seien dann noch die Diskussionen über die Kürzung der Solarstromförderung. Der Umsatz sei um 36% auf 802 Mio. Euro eingebrochen.
Noch schlimmer hätten sich die Ergebniskennziffern entwickelt. Hohe Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Lagerbestände, Technologien und Beteiligungen hätten insgesamt mit mehreren hundert Mio. Euro zu Buche geschlagen, so dass sich das EBIT von 205 Mio. Euro in 2008 auf minus 486 Mio. Euro verschlechtert habe. Das Nachsteuerergebnis sei regelrecht auf unglaubliche minus 1,36 Mrd. Euro implodiert! Pro Aktie seien 11,81 Euro verloren worden, nach einem Gewinn von 1,69 Euro im Vorjahr. Das Eigenkapital habe sich logischerweise ebenfalls sehr deutlich auf 0,74 Mrd. (1,88 Mrd.) Euro dezimiert. Da zudem die Verbindlichkeiten deutlich angestiegen seien, habe sich die Eigenkapitalquote auf 32,4% (66%) reduziert.
Als Konsequenz sei im März 2010 der Vorstandsvorsitzende Anton Milner von seinem Posten zurückgetreten. Inzwischen seien umfassende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Die Produktionskosten sollten bis Ende 2010 um 25% gesenkt werden. So seien zum Beispiel die alten Produktionskapazitäten in Thalheim stillgelegt und die Fertigungskapazitäten am kostengünstigeren Standort in Malaysia erweitert worden. Ein weiterer Schwerpunkt liege in der Verbesserung des Working Capital-Managements.
Zudem wolle sich Q-Cells im Zuge der Neuausrichtung weg vom reinen Zellenhersteller hin zu einem global agierenden, integrierten Photovoltaikunternehmen entwickeln. Im Modulgeschäft solle die Produktpalette um kristalline Module erweitert werden. In diesem Segment werde sich das Unternehmen künftig vor allem auf Privat- und Gewerbekunden fokussieren.
Das Systemgeschäft solle von großen Freiflächenanlagen hin zu mittelgroßen Projekten mit den Schwerpunktländern Deutschland, Frankreich und Italien ausgeweitet werden. Mit "Q-Cells Clean Sourcing" sollten Industriekunden mit grünem Strom beliefert werden. Für 2010 rechne das Management von Q-Cells mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes auf 1,0 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro und einem "maßgeblich verbesserten" EBIT.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Aktien, notiere die Aktie von Q-Cells mit 7,50 Euro immer noch in der Nähe des Allzeittiefs, das erst im März 2010 mit 6,70 Euro erreicht worden sei. Ende 2007 habe der Kurs noch bei 100 Euro gestanden. Neben den 90,65 Mio. börsennotierten Stammaktien habe Q-Cells auch noch 26,9 Mio. Vorzugsaktien ausgegeben, die nicht notiert seien und einen Dividendenvorzug von 0,03 Euro hätten. Größter Aktionär sei die Good Energies (Solar Investments) S.à.r.l., die 27,2% der Stammaktien und 100% der Vorzugsaktien halte.
Ein Investment in die Aktie von Q-Cells ist zum momentanen Zeitpunkt eine heiße Wette mit allen Chancen und Risiken auf den erfolgreichen Turnaround und deshalb nach Meinung der Experten von "SdK AktionärsNews" für eher konservative Anleger nicht geeignet. (Sonderausgabe TecDAX vom 22.04.2010) (23.04.2010/ac/a/t)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
2009 sei zu einem absoluten Horrorjahr geworden: Wie alle heimischen Solarzellenhersteller habe Q-Cells mit hohen Überkapazitäten und dem zunehmendem Wettbewerbsdruck, vor allem seitens der asiatischen Konkurrenten, der zu einem drastischen Verfall der Absatzpreise und somit der Margen geführt habe, zu kämpfen gehabt. Dazugekommen seien dann noch die Diskussionen über die Kürzung der Solarstromförderung. Der Umsatz sei um 36% auf 802 Mio. Euro eingebrochen.
Noch schlimmer hätten sich die Ergebniskennziffern entwickelt. Hohe Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Lagerbestände, Technologien und Beteiligungen hätten insgesamt mit mehreren hundert Mio. Euro zu Buche geschlagen, so dass sich das EBIT von 205 Mio. Euro in 2008 auf minus 486 Mio. Euro verschlechtert habe. Das Nachsteuerergebnis sei regelrecht auf unglaubliche minus 1,36 Mrd. Euro implodiert! Pro Aktie seien 11,81 Euro verloren worden, nach einem Gewinn von 1,69 Euro im Vorjahr. Das Eigenkapital habe sich logischerweise ebenfalls sehr deutlich auf 0,74 Mrd. (1,88 Mrd.) Euro dezimiert. Da zudem die Verbindlichkeiten deutlich angestiegen seien, habe sich die Eigenkapitalquote auf 32,4% (66%) reduziert.
Als Konsequenz sei im März 2010 der Vorstandsvorsitzende Anton Milner von seinem Posten zurückgetreten. Inzwischen seien umfassende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Die Produktionskosten sollten bis Ende 2010 um 25% gesenkt werden. So seien zum Beispiel die alten Produktionskapazitäten in Thalheim stillgelegt und die Fertigungskapazitäten am kostengünstigeren Standort in Malaysia erweitert worden. Ein weiterer Schwerpunkt liege in der Verbesserung des Working Capital-Managements.
Das Systemgeschäft solle von großen Freiflächenanlagen hin zu mittelgroßen Projekten mit den Schwerpunktländern Deutschland, Frankreich und Italien ausgeweitet werden. Mit "Q-Cells Clean Sourcing" sollten Industriekunden mit grünem Strom beliefert werden. Für 2010 rechne das Management von Q-Cells mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes auf 1,0 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro und einem "maßgeblich verbesserten" EBIT.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Aktien, notiere die Aktie von Q-Cells mit 7,50 Euro immer noch in der Nähe des Allzeittiefs, das erst im März 2010 mit 6,70 Euro erreicht worden sei. Ende 2007 habe der Kurs noch bei 100 Euro gestanden. Neben den 90,65 Mio. börsennotierten Stammaktien habe Q-Cells auch noch 26,9 Mio. Vorzugsaktien ausgegeben, die nicht notiert seien und einen Dividendenvorzug von 0,03 Euro hätten. Größter Aktionär sei die Good Energies (Solar Investments) S.à.r.l., die 27,2% der Stammaktien und 100% der Vorzugsaktien halte.
Ein Investment in die Aktie von Q-Cells ist zum momentanen Zeitpunkt eine heiße Wette mit allen Chancen und Risiken auf den erfolgreichen Turnaround und deshalb nach Meinung der Experten von "SdK AktionärsNews" für eher konservative Anleger nicht geeignet. (Sonderausgabe TecDAX vom 22.04.2010) (23.04.2010/ac/a/t)
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