EZB senkt Leitzinsen
18.09.01 17:12
DG Bank
Die Europäische Zentralbank nahm am späten Nachmittag des gestrigen Montags ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte zurück, berichten die Analysten der DG Bank.
Der geldpolitisch zentrale Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte habe sich auf 3,75% ermäßigt. Wie üblich seien auch die beiden gemeinhin als weniger bedeutsam angesehenen Zinssätze im Gleichschritt abgeändert worden, nämlich diejenigen für die Spitzenrefinanzierung und für Bankeinlagen. Die Entscheidung für den Zinsschritt, der von der überwiegenden Mehrzahl der Marktteilnehmer weder in seinem Zeitpunkt noch in seiner Höhe antizipiert worden sei, sei nicht auf einer im Vornherein anberaumten Sitzung des EZB-Rates, sondern auf einer Telefonkonferenz ergangen.
Zur Begründung sei auf die jüngsten Entwicklungen in den Vereinigten Staaten verwiesen worden. Nach den dortigen Terroranschlägen vom 11. September 2001 lasse im Eurogebiet das Vertrauen der Menschen in die wirtschaftliche Zukunft stark nach. Dies reduziere den kurzfristigen Ausblick für das Wachstum der Binnenwirtschaft und damit auch die Inflationsrisiken im Euroraum, so die EZB.
Am Nachmittag habe bereits die Fed in den Vereinigten Staaten ihre Leitzinsen gesenkt. Weitere Notenbanken der Welt hätten vergleichbare Zinsbeschlüsse getroffen, so in Kanada, in Schweden und in der Schweiz. Die Vermutung liege nahe, dass alle diese Maßnahmen zumindest bilateral miteinander abgestimmt gewesen seien. EZB-Präsident Wim Duisenberg habe noch am Nachmittag bei den Marktakteuren den Eindruck erweckt, dass die Fed-Zinssenkung für die EZB ohne Bedeutung wäre. Einmal mehr habe sich die verbale Kommunikation durch EZB-Offizielle nicht als vorlaufender Indikator für Zinsentscheide erwiesen.
Die Währungshüter müssten aufpassen, dass ihre Äußerungen in der Öffentlichkeit nicht demnächst als Kontra-Indikator herangezogen werden. Auch laufe die EZB Gefahr, bei einer erneuten konzertierten Notenbank-Aktion ihr Image einer nach Unabhängigkeit strebenden Institution zu verlieren. Ins Schlepptau der Fed sollte sie sich keinesfalls begeben. Dass die EZB auf ihrem im Mai eingeschlagenen Zinssenkungsweg weiter voranschreiten würde, sei von den Analysten prognostiziert worden, wie auch, dass der zentrale Leitzins noch im Jahre 2001 auf 3,75% sinken würde.
Nicht zuletzt hätten wichtige der Preisniveauentwicklung voranschreitende Indikatoren wie der Außenwert des Euros oder die Lohnstückkosten seit geraumer Zeit auf einen nachlassenden Preisdruck im Euro-Währungsraum hingedeutet. Dennoch habe die Vehemenz, mit der zuletzt von dem sich ergebenden Zinssenkungsspielraum Gebrauch gemacht worden sei überrascht. Ihre Leitzinsprognose stellen die Analysten der DG auf den Prüfstand.
Der geldpolitisch zentrale Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte habe sich auf 3,75% ermäßigt. Wie üblich seien auch die beiden gemeinhin als weniger bedeutsam angesehenen Zinssätze im Gleichschritt abgeändert worden, nämlich diejenigen für die Spitzenrefinanzierung und für Bankeinlagen. Die Entscheidung für den Zinsschritt, der von der überwiegenden Mehrzahl der Marktteilnehmer weder in seinem Zeitpunkt noch in seiner Höhe antizipiert worden sei, sei nicht auf einer im Vornherein anberaumten Sitzung des EZB-Rates, sondern auf einer Telefonkonferenz ergangen.
Am Nachmittag habe bereits die Fed in den Vereinigten Staaten ihre Leitzinsen gesenkt. Weitere Notenbanken der Welt hätten vergleichbare Zinsbeschlüsse getroffen, so in Kanada, in Schweden und in der Schweiz. Die Vermutung liege nahe, dass alle diese Maßnahmen zumindest bilateral miteinander abgestimmt gewesen seien. EZB-Präsident Wim Duisenberg habe noch am Nachmittag bei den Marktakteuren den Eindruck erweckt, dass die Fed-Zinssenkung für die EZB ohne Bedeutung wäre. Einmal mehr habe sich die verbale Kommunikation durch EZB-Offizielle nicht als vorlaufender Indikator für Zinsentscheide erwiesen.
Die Währungshüter müssten aufpassen, dass ihre Äußerungen in der Öffentlichkeit nicht demnächst als Kontra-Indikator herangezogen werden. Auch laufe die EZB Gefahr, bei einer erneuten konzertierten Notenbank-Aktion ihr Image einer nach Unabhängigkeit strebenden Institution zu verlieren. Ins Schlepptau der Fed sollte sie sich keinesfalls begeben. Dass die EZB auf ihrem im Mai eingeschlagenen Zinssenkungsweg weiter voranschreiten würde, sei von den Analysten prognostiziert worden, wie auch, dass der zentrale Leitzins noch im Jahre 2001 auf 3,75% sinken würde.
Nicht zuletzt hätten wichtige der Preisniveauentwicklung voranschreitende Indikatoren wie der Außenwert des Euros oder die Lohnstückkosten seit geraumer Zeit auf einen nachlassenden Preisdruck im Euro-Währungsraum hingedeutet. Dennoch habe die Vehemenz, mit der zuletzt von dem sich ergebenden Zinssenkungsspielraum Gebrauch gemacht worden sei überrascht. Ihre Leitzinsprognose stellen die Analysten der DG auf den Prüfstand.
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