Allianz-Aktie: Konzern probt Rolle rückwärts
05.04.12 17:43
Frankfurter Tagesdienst
Detmold (www.aktiencheck.de) - Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" legen sich bei der Aktie von Allianz mit einem Abstauber-Limit auf die Lauer.
Der Assekuranzkonzern probe in Deutschland die Rolle rückwärts. Der Versicherungsriese habe 2005 mit dem Ziel von Kosteneinsparungen den grundlegenden Umbau seiner Strukturen angestoßen, wonach Vertrieb, Risikobewertung und Schadensbearbeitung der Versicherungstöchter gnadenlos zentralisiert werden sollten. Der von der Boston Consulting Group ausgearbeitete Masterplan habe massive Stellen und Standortstreichungen vorgesehen. Im Gegenzug sollte in Leipzig ein großes zentrales Callcenter zur Schadensbearbeitung aufgebaut werden.
Diese Reform werde nun zumindest teilweise zurückgedreht, nachdem schlechte Erfahrungen bei der Bearbeitung der Schadensfälle gemacht worden seien und zudem die Kostenquote der Allianz bislang nicht wirklich habe verbessert werden können. Mit dem Ansatz, dass ein Schadensfall wieder durchgängig von einem Sachbearbeiter betreut werde, plane Deutschland-Chef Markus Rieß in Zukunft wieder verstärkt beim Kunden zu punkten. Auch für die bisher noch zentralisierte Risikobewertung und Preisfindung werde über ähnliche Anpassungen nachgedacht. In der Autoversicherung werde das neue Modell schon seit mehreren Monaten praktiziert und in der Sach- und Haftpflichtversicherung gelte die Regelung ab Anfang April.
Unterdessen freue sich die schon gut gefüllte Kasse der Allianz über eine Zahlung des US-Versicherers Hartford von rund 2,4 Mrd. USD. Dabei handle es sich um die Rückzahlung eines Stützungsbetrags, für den die Münchner von ihrem amerikanischen Partner während der Finanzkrise Optionsscheine und nachrangige Anleihen übernommen hätten. Die Transaktion solle voraussichtlich bis zum 17. April abgewickelt sein. Unabhängig davon bleibe die Beteiligung mit 5% an Hartford bestehen.
Der seit dem Tief im September 2011 bestehende Aufwärtstrend zeige sich weiter ungebrochen, wobei die Aktie fundamental mit einem 2013er-KGV von rund 7,4, einem Buchwert von 99,27 EUR und einer Dividendenrendite von aktuell 5% immer noch als moderat bewertet gelte, ohne das der Anteilsschein im Sektor besonders hervorsteche. Sofern das Risiko in der Eurozone weiter abnehme, dürfte der Kurs noch zulegen.
Nach Einschätzung der Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" bietet die Aktie der Allianz für den Anleger mit etwas Geduld eine interessante Perspektive und sie legen sich bei dem Titel erst einmal mit einem Abstauberlimit bei 85 EUR auf die Lauer. (Ausgabe 54 vom 04.04.2012) (05.04.2012/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Der Assekuranzkonzern probe in Deutschland die Rolle rückwärts. Der Versicherungsriese habe 2005 mit dem Ziel von Kosteneinsparungen den grundlegenden Umbau seiner Strukturen angestoßen, wonach Vertrieb, Risikobewertung und Schadensbearbeitung der Versicherungstöchter gnadenlos zentralisiert werden sollten. Der von der Boston Consulting Group ausgearbeitete Masterplan habe massive Stellen und Standortstreichungen vorgesehen. Im Gegenzug sollte in Leipzig ein großes zentrales Callcenter zur Schadensbearbeitung aufgebaut werden.
Diese Reform werde nun zumindest teilweise zurückgedreht, nachdem schlechte Erfahrungen bei der Bearbeitung der Schadensfälle gemacht worden seien und zudem die Kostenquote der Allianz bislang nicht wirklich habe verbessert werden können. Mit dem Ansatz, dass ein Schadensfall wieder durchgängig von einem Sachbearbeiter betreut werde, plane Deutschland-Chef Markus Rieß in Zukunft wieder verstärkt beim Kunden zu punkten. Auch für die bisher noch zentralisierte Risikobewertung und Preisfindung werde über ähnliche Anpassungen nachgedacht. In der Autoversicherung werde das neue Modell schon seit mehreren Monaten praktiziert und in der Sach- und Haftpflichtversicherung gelte die Regelung ab Anfang April.
Der seit dem Tief im September 2011 bestehende Aufwärtstrend zeige sich weiter ungebrochen, wobei die Aktie fundamental mit einem 2013er-KGV von rund 7,4, einem Buchwert von 99,27 EUR und einer Dividendenrendite von aktuell 5% immer noch als moderat bewertet gelte, ohne das der Anteilsschein im Sektor besonders hervorsteche. Sofern das Risiko in der Eurozone weiter abnehme, dürfte der Kurs noch zulegen.
Nach Einschätzung der Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" bietet die Aktie der Allianz für den Anleger mit etwas Geduld eine interessante Perspektive und sie legen sich bei dem Titel erst einmal mit einem Abstauberlimit bei 85 EUR auf die Lauer. (Ausgabe 54 vom 04.04.2012) (05.04.2012/ac/a/d)
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